Thorakoskopische Sympathektomie - ein Erfahrungsbericht

Nach einer jahrelangen 'Karriere' als Hyperhidrose-Patientin, in der ich bis auf Botulinustoxin und Psychopharmaka alle üblichen Behandlungsmethoden erfolglos ausprobiert hatte, habe ich mich im Frühjahr 2001 einer Thorakoskopischen Sympathektomie im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand (Hamburg) unterzogen.

Der Eingriff wird dort von Prof.Dr. Roland Scola seit vielen Jahren praktiziert. In zwei Operationen wird unter Vollnarkose durch einen ca. 5 cm langen Schnitt etwas unterhalb der Achselhöhle (kleine unauffällige Narben!) der sog. Sympathische Grenzstrang auf mehreren Höhen durchtrennt.

Der Klinikaufenthalt beträgt in der Regel 1 Woche. Am Tag nach der stationären Aufnahnme wird erst eine Seite, nach zwei Erholungstagen die andere Seite operiert. Die Wartezeiten können sehr lang sein, dafür wird der Eingriff von den Kassen übernommen. (Ich empfehle allerdings dringend, die Kostenübernahme sowohl mit gesetzlichen als auch privaten Kassen rechtzeitig vor den OPs abzuklären. Sonst kann es im Nachhinein zu Schwierigkeiten kommen!)

Vor der Operation litt ich unter extremer Schweißbildung am gesamten Rumpf, an den Füßen, insbesondere aber unter den Achseln und an den Händen. Die Symptomatik hat sich sofort nach dem Eingriff deutlich verbessert und ist bis heute, ca. 1 Jahr danach, weitgehend unverändert geblieben: Die Hände sind in allen Lebenslagen (auch bei Aufregung) absolut trocken und meist angenehm warm!

Erstaunlicherweise ist auch die Schweißbildung an den Füßen deutlich geringer als vorher (nur noch selten durchgeweichte Strümpfe und Schuhe). Für dieses Phänomen gibt es eigentlich keine medizinische Erklärung, da die Bereiche des Grenzstrangs, die für die Füße zuständig sind, gar nicht operiert werden können. Trotzdem hat Prof. Scola diesen Erfolg schon häufiger bei PatientInnen beobachtet. Leider sind die Achselhöhlen nicht so trocken wie die Hände. Jedoch ist die Schweißbildung reduziert.

Ein kleiner Wehmutstropfen ist in meinem Fall ein recht ausgeprägtes kompensatorisches Schwitzen am Rumpf. Oberbekleidung wird, vor allem im Sommer, ziemlich naß. Die Symptomatik hat sich sozusagen von der Peripherie zum Körperzentrum verlagert

Alles in allem muß ich aber sagen, daß ich mit meiner Entscheidung für die OP sehr glücklich bin. Schon allein für die trockenen Hände und das Gefühl, im allgemeinen ausgeglichener temperiert zu sein, hätte sich der Eingriff gelohnt. Die darüber hinausgehenden Verbesserungen sind aber natürlich sehr hilfreich und angenehm! Im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand (Hamburg) habe ich mich sehr gut betreut gefühlt

Die Aufklärung und Beratung durch Prof. Scola und alle anderen betreuenden Ärzte war kompetent, gut verständlich und freundlich. Und auch das Pflegepersonal war nett und rücksichtsvoll. Die Operationen habe ich problemlos vertragen, ich hatte keine Probleme mit der Atmung und konnte jeweils am ersten Tag nach den OPs schon wieder längere Spziergänge machen.

Bevor man sich auf die Suche nach Alternativen im Ausland macht, würde ich jeder/jedem LeidensgenossIn die ausführliche Information über das Angebot des Wilhelmsburger Krankenhauses empfehlen:

Wilhelmsburger Krankenhaus "Groß-Sand"
Groß-Sand 3
21107 Hamburg
Tel.Sekretariat Prof.Dr. R. Scola:
040/75205-371

www.krankenhaus-gross-sand.de

Bei konkreten Fragen zu meinen Erfahrungen bin ich zu erreichen unter:
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Alles Gute! db