Hallo zusammen, gerne möchte ich meine Erfahrungen bezüglich meiner ETS OP teilen.

Ich bin männlich, 30 Jahre alt und schwitzte seit eh und je stark an den Händen, sehr stark unter den Achseln und stark an den Füßen. Zum Beispiel bin ich morgens aufgestanden, habe mich angezogen und hatte schon große Schweißränder unter den Armen, ohne mich in irgendeiner Form angestrengt zu haben. Dies führte mich privat als auch beruflich immer wieder an meine Grenzen- ach, was erzähl ich Euch, für die Meisten unter uns sicherlich nichts neues ;-)!

Mit den Jahren störte mich die Situation so sehr, dass ich intensiver auf das Thema eingehen wollte. Ich befragte Dr. Google und wurde von Informationen, Methoden und Heilmitteln überschüttet. Während meiner Recherche stieß ich auf einen Zeitungsbericht, wo es um Prof. Dr. Fischer in Ibbenbüren und einer erfolgreichen ETS OP bei einer jungen Dame ging. Dieser Bericht begeisterte mich so sehr, dass ich einen Untersuchungstermin vereinbarte um mehr Infos zu erhalten. - Hier muss ich gestehen, dass ich mich nicht wirklich intensiv mit dem Thema der ETS auseinandergesetzt hatte- Her Prof. Fischer untersuchte mich und diagnostizierte eine schwere Hyperhidrose der Axillen und Hände. Im weiteren brachte mir Prof. Fischer seine OP Methode näher und erklärte das Vorgehen. Laut seiner Aussage tritt zwar vermehrt kompensatorisches Schwitzen auf, jedoch würde sich dies innerhalb von 12 Monaten nach OP einstellen und Erfahrungsgemäß weniger werden. Soweit so gut.

Nach dem Termin war ich hellauf begeistert und war mir der Sache sehr sicher: Du machst die OP! Und so wand ich mich an meine Krankenkasse, stellte einen Antrag und erhielt kurzfristig (nach circa 2 Wochen) eine Zusage zur Durchführung der OP. Das hört sich nun einfacher an als es war: Arztberichte waren selbstverständlich von Nöten, eine persönliche Stellungnahme ebenfalls. So kam es dann dazu, dass ich mich am 26 April 2019 in Ibbenbüren von Prof. Dr. Semik habe operieren lassen. Es wurde eine selektive Ramikotomie TH2 bis TH5, als selektive Sympathektomie durchgeführt. Im weiteren möchte ich jetzt nicht näher auf den Aufenthalt in der Klinik eingehen, denn dieser wird wohl fast überall ähnlich ablaufen. Im Groben hat die OP beidseitig lediglich 35 Minuten gedauert und verlief ohne Komplikationen. Eine Nacht musste ich in der Klinik verbringen um mögliche Komplikationen auszuschließen.

Die ersten zwei Wochen nach der OP waren für mich der blanke Horror. Ich hatte sehr starke Schmerzen im Bereich der Schultern + Wirbelsäule, sodass ich Tramadol + Lyrica einnehmen musste. Die Schmerzen klangen mit der Zeit ab, sind aber bis jetzt noch nicht vollständig weg (Stand 06.06.2019). Laut meines Hausarztes sei dies aber ein Problem der Lagerung während der OP, also eine Verspannung oder ähnliches. Jedenfalls nehme ich derzeit garkeine Medikamente mehr, was auf einen guten Allgemeinzustand hinweist. 

Nun zum Schwitz-Verlauf:

  • Vor OP - Hände stark; Achseln sehr stark; Füße stark
  • Nach OP (26.04.19) - Hände und Achseln trocken; Füße unverändert
  • 1 Tag nach OP - Schienbeine schwitzen stark; Füße unverändert
  • 5 Tage nach OP - Hände schwitzen für 2 Tage in Unmengen; seitdem alles Trocken; Füße stark bis sehr stark
  • Stand heute (06.06.19): Kompensatorisches Schwitzen je nach Aktion und Wetterlage 

Noch etwas detaillierter möchte ich das kompensatorische Schwitzen beschreiben, denn dies ist für viele der Killer-Punkt was die ETS OP angeht.
Und zwar hatte ich volle vier Wochen nach OP keine Anzeichen von kompensatorischen Schwitzen. Lediglich mit dem Wetterumschwung, seit dem letzten Wochenende (um den 1 Juni rum), begann es.
Bei mir äußert sich das kompensatorische Schwitzen in Form von sehr starkem Schwitzen am Rücken und den Füßen, mäßig am Gesäß und den Schienbeinen.
Anzumerken ist hier aber, dass ich bei derartigem Wetter auch so Unmengen geschwitzt an diversen Körperstellen geschwitzt habe.

Es ist aber definitiv stärker geworden! Für mich persönlich aber nicht so stark als das ich es aus jetziger Sicht nicht aushalten könnte. Heute (06.06.19) ist zum Beispiel ein relativ Kühler Tag mit rund 18-20°C Außentemperatur und keiner Sonne. Die intensive Reinigung des Autos war überhaupt kein Problem und führte lediglich zu einem leichten Anflug von Schweiß an etwaigen Stellen, gestern hätte ich bei 30°C und Sonne anders ausgesehen. Meinem jetzigen Empfinden nach war die OP definitiv erfolgreich, da ich unter keinem Hand- und Achselschweiß mehr leide. Jedoch bin ich auf die Ausgestaltung des kompensatorischen Schwitzens sehr gespannt und hoffe inständig das dieses nicht schlimmer wird, wovon ich jetzt erst einmal nicht ausgehe.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Blick auf das kompensatorische Schwitzen? Laut meiner Ärzte würde sich dies Erfahrungsgemäß mit der Zeit legen.        
VG sovnio

Hier der Bericht: https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Mettingen/2017/02/2674678-Schwitzige-Haende-Leidensgeschichte-endet-durch-OP

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Hallo und wie siehts jetzt aus mit dem KS? Lohnt es sich ?

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