Moin zusammen,
ich habe erstmals im Jahr 2013 einen Thread im hh-forum eröffnet. Nachdem das mittlerweile hier ins HH-Hilfe-Forum "migriert" wurde, möchte ich meinen Thread von damals hier auch wieder eröffnen.
Der Link zum alten Thread: https://hh-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?t=2680
Ich will hier (weiterhin) meine Therapieansätze und -erfolge festhalten, in der Hoffnung, dass das auch anderen Betroffenen Mut macht und weiterhilft. :)
Kurzum, wie lief das Ganze bei mir ab?
Irgendwann in der Pubertät habe ich damals gemerkt, dass ich unter den Armen wesentlich mehr schwitze als es nötig sein müsste. Das müsste so mit 16/17 gewesen sein.
Ich war damals zunächst beim Hausarzt, der mir dann ein spezielles Deo verschrieben hat. Das in der Apotheke anrühren lassen und verwendet. Das Ergebnis: außer juckende Achseln eigentlich keines.
Nach eigener Recherche stiess ich irgendwann, vielleicht so 2-3 Jahre später, auf Odaban. Das kann ich bis heute recht uneingeschränkt empfehlen - bei abendlicher Anwendung wirkt das bei mir (z.B. unter den Armen) echt gut. Lässt sich aber auch sonst (nahezu) überall anwenden.
Odaban war aber nicht wirklich eine Lösung, denn mittlerweile wurde die lokale Hyperhidrose zu einer die auch an den Füßen auftrat, in Stresssituationen auch am Rumpf und an den Händen.
Also erneut beim Hausarzt vorstellig geworden, mir dort auch die Diagnose (primäre generalisierte Hyperhidrose) abgeholt mit dem Hinweis, dass die einzige Behandlungsform hier Tabletten seien. Der verschrieb mir daraufhin Sormodren, damals - so erinnere ich mich - war ich aber mit den Nebenwirkungen nicht zufrieden.
Nach dem Hausarzt bin ich dann zur örtlichen Uniklinik in die "Schweiß-Sprechstunde". So kam ich das erste mal mit Vagantin in Berührung. Damals, da müsste ich dann so um die 20/21 gewesen sein, hab ich mit Vagantin einen extrem trockenen Hals und Mund bekommen, das Schwitzen wurde aber nicht in gleicher Weise gemildert.
In der Uniklinik wurde mir auch die Intophorese empfohlen, die ich zumindest an den Füßen und unter den Armen verwendet habe. Das war mir aber auf Dauer irgendwie keine taugliche Lösung.
Mit der Zeit habe ich auch festgestellt, dass ich am gesamten Körper mehr schwitze. Stand heute (mit jetzt 28) bin ich mindestens so stark betroffen wie noch vor 10 Jahren: Achseln und Leistengegend sowie Hintern und Füße sind relativ stark betroffen, Hände nur ganz leicht, Rumpf mittelmäßig, Kopf nahezu gar nicht.
Das klingt jetzt alles relativ schlimm, aber:
ich lebe jetzt schon 10 Jahre mit der Krankheit. Und ich hab es bisher ganz gut "durchgestanden", auch wenn es mitunter echt schwierig, weil sehr belastend, war. Vor allem weil ich eigentlich ein sehr sozialer Mensch bin und gern unter anderen Menschen. Aber der ständige Gedanke im Hinterkopf, dass man ja gerade schwitzen könnte und beim Aufstehen irgendwelche Flecken am Sitzmöbel oder der Hose hat, macht manchen sozialen Kontakt durchaus...schwierig.
Trotz HH kam ich aber gut durchs Studium (sogar zwei), bin beruflich recht erfolgreich und kein misanthropischer Einsiedler. :) Man muss natürlich ein bisschen mehr vorausplanen, aber es geht echt vieles.
Was mich wirklich stört ist, dass gewisse Kleidungsfarben für mich "nicht drin" sind. Blaue, hellgraue, beige oder sonstige farbige Klamotten kann ich quasi vergessen. Das finde ich sehr schade, aber so ist es nunmal.
Wie sieht meine aktuelle Therapie aus?
Momentan nehme ich bei Bedarf Sormodren (bis zu 1 Tbl. täglich), habe damit zwar Nebenwirkungen, aber die sind relativ erträglich. Und ich bleibe ziemlich trocken damit.
Mein derzeitiger Arzt hat mir auch Oxybutinin verschrieben. Das wirkt für mich nicht soo gut, macht mich etwas müde und verursacht Kopfweh. Daher bleibe ich lieber bei Sormodren.
Ich werde an dieser Stelle immer wieder mal einen aktuellen "Lagebericht" abgeben und hoffe, dass andere Betroffene hier auch etwas mitnehmen können.
Nur nicht aufgeben!