Hallo zusammen,

habe vor etwa 2 Wochen nach Abwägung aller Risiken und langjähriger Leidensgeschichte (erspare Euch alle Einzelheiten - die meisten von Euch kennen sie eh aus eigener Erfahrung) bei Herrn Dr. Tarfusser wegen HH im Gesicht und übermässigen Errötens eine ETS durchführen lassen (TH 2 Clamping). Ist der Leidensdruck nur gross genug, verbucht man die ernst zu nehmenden Berichte über Probleme nach der OP allerdings irgendwann unter: " Warum sollte ich einer derjenigen sein, bei denen schwere Nebenwirkungen eintreten?"
Folgende Situation ist nun eingetreten, über die ich mich gerne austauschen möchte: Erröten und Schweissausbrüche sind seit der OP ausgeblieben - das ist sicherlich klasse, aber mein gesamter Kreislauf ist komplett durcheinander, d.h. das Zusammenspiel von Blutdruck, Puls und Blutzirkulation funktioniert nicht mehr richtig, was ich daran merke, dass sich Herzrasen mit Zeiten eines sehr schwachen Kreislaufes (im Job befürchte ich seitdem regelmässig, einfach umzukippen, weil ich so schwach bin) ablösen. Insgesamt hat die körperliche Leistungsfähigkeit stark abgenommen, Schmerzen im Rückenbereich sind auch noch vorhanden, mein Schlaf hat gelitten und meine Hände brennen und pulsen zum Teil so stark, dass es sehr unangenehm ist.
Um eines klar zu stellen, ich will niemanden von einer OP abhalten, denn viele leben offensichtlich sehr gut mit den Resultaten und haben nicht so starke Nebenwirkungen, und auch ich hoffe, dass sich meine Situation noch verbessert.
Nun zu meiner Frage und Bitte: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich, die er mir schildern kann - bin ich vielleicht einfach zu ungeduldig und darf noch auf Besserung hoffen (das war jedenfalls die telefonische Aussage von Herrn Dr. Tarfusser, den ich im übrigen als sehr angenehmen Menschen und kompetenten Arzt erlebt habe)? Gibt es vielleicht auch ein deutsches Forum speziell für ETS-Patienten? Wie schnell sollte man sich - und das würde mir natürlich sehr schwer fallen, aber dauerhaft meine jetzige Situation zu ertragen, wäre kaum vorstellbar für mich - hinsichtlich eines Rückgängigmachens des Eingriffs entscheiden, damit die Nebenwirkungen wieder verschwinden?
Ich weiß, das sollte ich alles auch Herrn Dr. Tarfusser fragen, aber ich erhoffe mir von diesem Forum einen konkreten Erfahrungsaustausch, um nicht so allein mit meiner Situation fertig werden zu müssen.
Danke est mal und bis bald.

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Hallo!

Bei mir war genau das Gegenteil der Fall. Vor meiner ETS litt ich häufig unter Herzrasen und Panikzuständen. Seit ich diese OP jedoch durchführen ließ, hat sich mein Puls normalisiert, womit ich zunächst nicht umgehen konnte. ("Oh Gott, bleibt mein Herz gleich stehen???")
Was ich damit sagen will, ist, dass dieser Nerv allem Anschein nach nicht nur für das Schwitzen verantwortlich ist.
Allerding darf man die Psyche auch nicht außer Acht lassen... es wurde schließlich ein Leidensdruck von Dir genommen und damit musst Du nun auch erst mal klar kommen!!! Auch ich litt nach der OP unter Schlafstörungen und brennenden Beinen, was sich bereits so gut wie normalisiert hat. (OP vor ca 10 Wochen)
In den ersten Wochen hatte ich auch Kreislaufprobleme, es war ja nun auch ein Eingriff!! Der Körper muß doch auch erst mal die Medikamente und die ganze OP ansich verarbeiten!!! Aufgrund dessen durfte ich mindestens 4 Wochen keinen Sport treiben...

Heute hatte ich die Nachuntersuchung... alles BESTENS! ...und bei Dir wird es sich in einigen Wochen sicherlich auch wieder normalisieren!!!
Solltest Du aber dennoch Zweifel habe, rate ich Dir einen weiteren Spezialisten zu befragen.

Liebe Grüße,
Sonja
Hallo,

Zitat:

"Insgesamt hat die körperliche Leistungsfähigkeit stark abgenommen, Schmerzen im Rückenbereich sind auch noch vorhanden, mein Schlaf hat gelitten und meine Hände brennen und pulsen zum Teil so stark, dass es sehr unangenehm ist."


Keine Angst war bei mir auch alles so. Ich hoffe Doc Tarfusser hat Dir die ganzen Nachwirkungen aufgezeigt. Ich war nach der OP auch ständig schlapp und unkonzentriert. Das gab sich so nach 3 Wochen. Die Schmerzen im Rückenbereich deuten eigentlich nur die Heilungsphase an. Auch absolut unbedenklich. Vergeht so nach 3-4 Wochen. Das mit dem Puls kann wirklich zum Problem werden. Manchen Patienten wurden deshalb auch schon wieder die Klammern entfernt. Wenn nicht geklammert wurde ist dies natürlich irreversibel. Ich denke mal Du warst vor Deiner OP stark sportlich tätig? Genau dann kann es zu einem Problem werden. Bei uns im Forum ( www.hh-forum.de ) gibt es sehr viele ETS Rekonvaleszente. Schau einfach mal vorbei.

Gruss,
Steff
Hallo Sonja,

danke für Deine nette Antwort - ich glaube auch, dass die OP einen gesamthaften Umstellungsvorgang im Körper bewirkt, den der eine mehr bzw. schneller und der andere weniger gut und langsamer verkraftet. Deine Aussage "Oh Gott, bleibt mein Herz gleich stehen???" kann ich sehr gut nachvollziehen - war bei mir auch so. Leider scheine ich auch zu den Leuten zu gehören, die sehr viel nachdenken, grübeln und mehr als es gut für mich wäre, in mich hineinhorchen (holpert der Herzschlag gerade? Geht mein Blutdruck flöten? Fängt der Brustbereich zu brennen an, etc. etc.) Herr Dr. Tarfusser und mein Hausarzt haben mir gesagt, ich müsse wieder lernen, an etwas anderes zu denken, mich abzulenken und vor allen Dingen: Viel zu schlafen!!! Zur Not, weil man wegen der stressbedingten Adrenalin-Ausschüttungen ohne Hilfe nicht schlafen kann, zunächst auch mit Medikamenten. Das passiert momentan, und ich hoffe, es wird besser. Deine Antwort gibt mir insofern wieder etwas Mut, und ich freue mich für Dich, dass es Dir so gut geht.
Was die rein körperliche Konstitution (Herzschlag, Blutdruck) anbetrifft, scheint diese auch bei mir soweit in Ordnung zu sein - gebe allerdings übermorgen erst ein 24-Stunden-EKG zum Hausarzt und bin gespannt auf das Ergebnis - erste Puls- und Blutdruckmessungen waren aber schon mal unbedenklich.
Leider kommen auch immer wieder Rückschläge - als ich heute von der Arbeit kam und die berufliche Anspannung abfiel, hätte mich ein Dreijähriger umpusten können - grässlich!!
Na ja, mal sehen, wie es morgen aussieht.
Nochmals vielen Dank.

Hallo Steff,

vor der OP bin ich leidenschaftlich gerne Badminton spielen und bergwandern gegangen (auch unmittelbar vor der OP in Südtirol - wirklich tolle Landschaft!!). Dahin geht natürlich meine Sorge, dass ich ein quälendes Leiden los geworden bin, dafür aber die Fähigkeit zu den Aktivitäten verloren habe, die mein Leben bislang sehr positiv begleitet haben. Das ist nervlich eine wirklich üble Belastung, die natürlich immer wieder geschürt wird, wenn man irgendwelche Horrormeldungen zu ETS-Folgen im Internet liest. Vielleicht sollte ich gar nicht mehr weiter forschen, denn das macht einen echt verrückt.
Umso erfreulicher, dass es in diesem und anderen Foren Menschen gibt, die einem Mut machen, denn man fühlt sich nach der OP schon etwas allein gelassen.
Seelischer Zuspruch ist an der Stelle sicher ganz wichtig, und ich habe auch festgestellt, dass es mir nach Gesprächen etwa mit Herrn Dr. Tarfusser und meinem Hausarzt wieder besser ging.
Mein Puls und Blutdruck sind übrigens bei ersten Messungen nicht bedenklich gewesen, so dass ich die Hoffnung nicht aufgebe. Werde mich wieder melden.
Im anderen Forum schaue ich mich auch mal um - danke für den Tip und vor allen Dingen: Danke für den Zuspruch!!

Hallo Holgi68!

Es freut mich, dass ich Dir ein wenig helfen konnte!!!
Ich gehöre auch zu diesen Menschen, die sich viel zu leicht stressen lassen und ich denke, dass wir einfach lernen müssen mit diesem Stress umzugehen.
Ich weiss, dass das nicht einfach ist, aber wir haben schon das Wesentliche erkannt, und das ist doch schon mal der erste Schritt, oder???

Also, mach weiter so, arbeite an Dir und gönn Dir mal was GUTES!!!! ;-)

Liebe Grüße,
Sonja
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