10 Jahre her
Hallo
Ich habe mir vor 3,5 Wochen die Schweissdrüsen unter den Achseln entfernen lassen und möchte meine Erfahrungen teilen. Es schein zwar alles gut gelaufen zu sein, Gott sei Dank, doch muss man auf viel mehr gefasst sein, was einem die Ärzte und Internet-Aufklärungen sagen/zeigen. Ich musste bei den Ärzten und dem Assistenzpersonal diverse Male bezüglich Verhaltensweisen nach der OP nachfragen, damit ich einigermassen Bescheid wusste und nichts falsch machte.
1. Ich würde diesen Eingriff niemanden im Frühjahr oder Sommer empfehlen. Nach der OP trägt man ein enges Korsett für drei bis vier Wochen, welches man natürlich unter Kleidern verstecken will. Ich war enorm froh, dass ich mich anfangs November unters Messer legte, denn zusammen mit der Sommerhitze wäre es um einiges schlimmer geworden.
2. Postoperativ habe ich für eine Woche Ferien genommen und habe mich im Geschäft nicht blicken lassen. Das war absolut notwendig, denn um die Heilung zu unterstützen braucht man viel Ruhe, wenig Bewegung und möglichst etwas Unterstützung von Angehörigen oder Freunden. Arbeiten wäre in dieser Zeit Horror gewesen und aus meiner Sicht ganz und gar nicht gegangen (entgegen anderslautenden Berichten, welche mir scheinen von Übertreibern oder Schönschäzern herrühren). Der dicke Druckverband, der die Arme zur Gorilla-Stellung hochhievte, blieb bei mir bis zum zweiten Verbandswechsel, also sechs Tage lang. Die Arztgehilfin sagte mir, dass ich Glück habe, dass alles so gut ausschaut, denn nun reicht ein kleinerer Verband, welcher die Arme nur noch leicht vom Körper abstehen lassen. Wäre noch immer das hineingespritzte Wasser ausgelaufen oder hätte sich ein Hämatom gebildet, wären die dicken Druckverbände geblieben und ich wäre weiterhin wie auf zu viel Stereoiden herumgelaufen. Dies war nicht der Fall, worüber ein grosses Aufatmen herrschte. Doch mit Verbandszeug und Korsett Tag und Nacht war's immer noch unförmig und alles andere als bequem.
3. Die Ärzte und Pfleger haben gut gearbeitet und waren sehr nett. Doch ankreiden will ich vehement, dass viel zu wenig über das korrekte Vorgehen, wie bereits eingangs erwähnt, informiert wurde. Ich hätte mir einen Plan gewünscht, auf dem beispielsweise die Korsett-Tragezeit, das Fände ziehen, der Beginn vom ersten Joggen, von Krafttraining, von der Narbensalbe (scheinbar erst nach ca. 7 Wochen) usw. aufgeführt gewesen wäre. Was ich auf den offiziellen Seiten der Praxen gelesen habe und mir beim Aufklärungsgespräch erzählt wurde, klang alles so völlig easy going und harmlos, was es aber ganz und gar nicht war. Ich wollte auch nicht, dass meine OP die ganze Firma mitbekommt, weshalb das Wissen um mögliche Folgen (Gorilla-Stellung) danach schon sehr wichtig sind.
Von Praxispersonal hiess es, dass ich nach dem dritten Verbandswechsel alle zwei Tage selber jeweils Pflaster drauf kleben kann, ganz normale die ich zuhause habe.. Habe diesbezüglich auch nichts an Material mit nach hause bekommen. Weil es aber nach 8/9 Tagen noch immer blutete (was wohl völlig normal ist) und einige Stellen stark nässten, ging ich zum Hausarzt, welcher sagte, dass dies niemals alleine gegangen wäre. Dies nur schon aufgrund der Bewegungseinschränkung, der ungünstigen Körperstelle und der doch sehr tiefen Wunden. Ich liess mich dann bis zum Fäden ziehen zwei Wochen nach OP vom Hausarzt betreuen, welcher beispielsweise auch überschüssige Haut bei einer Narbe entfernt hat und sich sehr Zeit für alles nahm.
4. Obwohl es bei mir gut verlaufen ist, habe ich beispielsweise Schürfwunden durch das Korsett bekommen, welche dann auch verbunden werden mussten und teilweise immer schlimmer wurde - denn das Korsett darf man nicht abnehmen. Mir wurde gesagt, dass sonst alles runterhängt und das weggelöste Gewebe nicht richtig anwachsen kann. Das wollte ich keinesfalls riskieren. Alles in allem ist es also nicht zu unterschätzen. Hinzu kommt, dass ich vor dem Eingriff in guter körperlicher Verfassung war, viel trainiert habe und so aufgrund guter Gesundheit sicherlich auch bessere Heilungsvoraussetzungen hatte. Ich habe mich oft gefragt, wie dies wohl eine unsportliche Person macht, jemand der z.B. beleibter ist oder unter einer Krankheit leidet.
Heute, 3,5 Wochen danach, habe ich noch immer kein bisschen Sport gemacht, die Stellen bei der Achsel sind verhärtet und fühlen sich komisch an. Schmerzen tun sie nur, wenn ich anfasse. Bluten tut's nirgends mehr, aber das Gefühl ist noch nicht gut und man macht sich automatisch Sorgen, ob es auch wirklich ganz gut kommen wird. Bin sicher, die Verhärtungen und erhöhte Sensibilität gehen auch noch weg und wenn ich mit Narbensalbe beginne und die Stellen etwas massiere (ev. mit zwei kleinen Massage-Bällen unter den Achseln), dann kommt das schon. :) Aber nochmals, zum guten Glück wird's Winter, denn einen Sommer sich nicht ins Freibad zu getrauen und im Korsett schwitzen zu müssen - undenkbar.
Allen die es noch vor sich haben und sich getrauen, wünsche ich viel Erfolg und gutes Durchhalten. Wenn's gut kommt ist man bestimmt den Rest seines Lebens froh darüber. Komplikationen sind niemanden zu wünschen.
Viel Glück und lieben Gruss
Mark
Ich habe mir vor 3,5 Wochen die Schweissdrüsen unter den Achseln entfernen lassen und möchte meine Erfahrungen teilen. Es schein zwar alles gut gelaufen zu sein, Gott sei Dank, doch muss man auf viel mehr gefasst sein, was einem die Ärzte und Internet-Aufklärungen sagen/zeigen. Ich musste bei den Ärzten und dem Assistenzpersonal diverse Male bezüglich Verhaltensweisen nach der OP nachfragen, damit ich einigermassen Bescheid wusste und nichts falsch machte.
1. Ich würde diesen Eingriff niemanden im Frühjahr oder Sommer empfehlen. Nach der OP trägt man ein enges Korsett für drei bis vier Wochen, welches man natürlich unter Kleidern verstecken will. Ich war enorm froh, dass ich mich anfangs November unters Messer legte, denn zusammen mit der Sommerhitze wäre es um einiges schlimmer geworden.
2. Postoperativ habe ich für eine Woche Ferien genommen und habe mich im Geschäft nicht blicken lassen. Das war absolut notwendig, denn um die Heilung zu unterstützen braucht man viel Ruhe, wenig Bewegung und möglichst etwas Unterstützung von Angehörigen oder Freunden. Arbeiten wäre in dieser Zeit Horror gewesen und aus meiner Sicht ganz und gar nicht gegangen (entgegen anderslautenden Berichten, welche mir scheinen von Übertreibern oder Schönschäzern herrühren). Der dicke Druckverband, der die Arme zur Gorilla-Stellung hochhievte, blieb bei mir bis zum zweiten Verbandswechsel, also sechs Tage lang. Die Arztgehilfin sagte mir, dass ich Glück habe, dass alles so gut ausschaut, denn nun reicht ein kleinerer Verband, welcher die Arme nur noch leicht vom Körper abstehen lassen. Wäre noch immer das hineingespritzte Wasser ausgelaufen oder hätte sich ein Hämatom gebildet, wären die dicken Druckverbände geblieben und ich wäre weiterhin wie auf zu viel Stereoiden herumgelaufen. Dies war nicht der Fall, worüber ein grosses Aufatmen herrschte. Doch mit Verbandszeug und Korsett Tag und Nacht war's immer noch unförmig und alles andere als bequem.
3. Die Ärzte und Pfleger haben gut gearbeitet und waren sehr nett. Doch ankreiden will ich vehement, dass viel zu wenig über das korrekte Vorgehen, wie bereits eingangs erwähnt, informiert wurde. Ich hätte mir einen Plan gewünscht, auf dem beispielsweise die Korsett-Tragezeit, das Fände ziehen, der Beginn vom ersten Joggen, von Krafttraining, von der Narbensalbe (scheinbar erst nach ca. 7 Wochen) usw. aufgeführt gewesen wäre. Was ich auf den offiziellen Seiten der Praxen gelesen habe und mir beim Aufklärungsgespräch erzählt wurde, klang alles so völlig easy going und harmlos, was es aber ganz und gar nicht war. Ich wollte auch nicht, dass meine OP die ganze Firma mitbekommt, weshalb das Wissen um mögliche Folgen (Gorilla-Stellung) danach schon sehr wichtig sind.
Von Praxispersonal hiess es, dass ich nach dem dritten Verbandswechsel alle zwei Tage selber jeweils Pflaster drauf kleben kann, ganz normale die ich zuhause habe.. Habe diesbezüglich auch nichts an Material mit nach hause bekommen. Weil es aber nach 8/9 Tagen noch immer blutete (was wohl völlig normal ist) und einige Stellen stark nässten, ging ich zum Hausarzt, welcher sagte, dass dies niemals alleine gegangen wäre. Dies nur schon aufgrund der Bewegungseinschränkung, der ungünstigen Körperstelle und der doch sehr tiefen Wunden. Ich liess mich dann bis zum Fäden ziehen zwei Wochen nach OP vom Hausarzt betreuen, welcher beispielsweise auch überschüssige Haut bei einer Narbe entfernt hat und sich sehr Zeit für alles nahm.
4. Obwohl es bei mir gut verlaufen ist, habe ich beispielsweise Schürfwunden durch das Korsett bekommen, welche dann auch verbunden werden mussten und teilweise immer schlimmer wurde - denn das Korsett darf man nicht abnehmen. Mir wurde gesagt, dass sonst alles runterhängt und das weggelöste Gewebe nicht richtig anwachsen kann. Das wollte ich keinesfalls riskieren. Alles in allem ist es also nicht zu unterschätzen. Hinzu kommt, dass ich vor dem Eingriff in guter körperlicher Verfassung war, viel trainiert habe und so aufgrund guter Gesundheit sicherlich auch bessere Heilungsvoraussetzungen hatte. Ich habe mich oft gefragt, wie dies wohl eine unsportliche Person macht, jemand der z.B. beleibter ist oder unter einer Krankheit leidet.
Heute, 3,5 Wochen danach, habe ich noch immer kein bisschen Sport gemacht, die Stellen bei der Achsel sind verhärtet und fühlen sich komisch an. Schmerzen tun sie nur, wenn ich anfasse. Bluten tut's nirgends mehr, aber das Gefühl ist noch nicht gut und man macht sich automatisch Sorgen, ob es auch wirklich ganz gut kommen wird. Bin sicher, die Verhärtungen und erhöhte Sensibilität gehen auch noch weg und wenn ich mit Narbensalbe beginne und die Stellen etwas massiere (ev. mit zwei kleinen Massage-Bällen unter den Achseln), dann kommt das schon. :) Aber nochmals, zum guten Glück wird's Winter, denn einen Sommer sich nicht ins Freibad zu getrauen und im Korsett schwitzen zu müssen - undenkbar.
Allen die es noch vor sich haben und sich getrauen, wünsche ich viel Erfolg und gutes Durchhalten. Wenn's gut kommt ist man bestimmt den Rest seines Lebens froh darüber. Komplikationen sind niemanden zu wünschen.
Viel Glück und lieben Gruss
Mark