10 Jahre her
Hallo zusammen,
ich leider schon seit meiner Jugend an Hyperhidrose, am schlimmsten ist es am Kopf, im Gesicht, im Nacken und am Rücken. Speziell das "Nachschwitzen" hat mich regelmäßig in den Wahnsinn getrieben - diese regelrechten Sturzbäche NACH der kleinsten körperlicher Aktivität. Dazu der verdammte Nachtschweiß, der dafür sorgte, dass ich jeden Morgen schweißgebadet in klatschnassem Bettzeug aufgewacht bin. Ich habe alles durch, Vagantin, Antitranspirante in allen Variationen, autogenes Training, you name it. Sogar die OP hatte ich langsam in Erwägung gezogen.
Um es kurz zu machen: Aus privaten Gründen habe ich mein Leben komplett umgekrempelt und es inzwischen auch geschafft, meine Hyperhidrose in den Griff zu bekommen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht :woohoo: ! Es ist für mich einfach unglaublich, morgens aufzustehen und das Bett ist staubtrocken!
Ich habe mich entschieden, hier darzulegen, wie ich es geschafft habe, denn ich hätte alles dafür gegeben, das Wissen schon vor ein paar Jahren gehabt zu haben, das ich jetzt habe. Hyperhidrose kann viele Ursachen haben, aber vielleicht kommt der eine oder andere mit meinen Tipps auch zum Erfolg.
1. Milchprodukte, vor allem Käse ein paar Wochen probeweise aus dem Speiseplan eliminieren. Eventuell das selbe mit Gluten probieren.
Bei mir ist der Übeltäter ganz klar Casein, das Milcheiweiß, das in allen Milchprodukten und vor allem in Käse vorkommt. Ich hatte in einem Forum gelesen, dass abends Käse zu essen zu Nachtschweiß führen kann. Also habe ich einfach mal alle Milchprodukte aus meiner Ernährung gestrichen. Es hat ungefähr 3 Wochen gedauert, bis ich eine Verbesserung gemerkt habe. Wenig später war der Nachtschweiß Geschichte und auch das Schwitzen am Tag hatte sich stark verbessert.
Jetzt kommt der Clou: Dass es wirklich ganz spezifisch das Casein ist, habe ich so rausgefunden - ich habe mir vor ein paar Wochen ein Proteinpulver besorgt, dass aus 100% Casein besteht. In der Nacht, nachdem ich das Zeug zum ersten Mal mit Wasser verrührt genommen hatte, habe ich zum ersten Mal seit Monaten wieder heftigen Nachtschweiß gehabt. Ich habe das Casein etwa eine Woche lang eingenommen, jede Nacht geschwitzt wie blöd und tagsüber wurde es auch wieder schlimmer. Als ich das Zeug schließlich abgesetzt habe, hat die Schwitzerei schlagartig wieder aufgehört, wie wenn man einen Schalter umgelegt hätte.
Es besteht bei mir nicht der Hauch eines Zweifels, dass Casein bei mir ein Auslöser für Hyperhidrose ist. Im Internet steht, dass es Menschen gibt, die ein bestimmtes Enzym nicht herstellen können, das für die Verdauung von Casein verantwortlich ist. Wenn dieses dann unverdaut in Darm gelangt, löst es eine Autoimmun-Reaktion aus, da Casein eine Molekularstruktur hat, die dem Immunsystem die Anwesenheit von Viren vorgaukelt. Ich schließe also, dass dadurch eine entzündliche Veränderung im Darm ausgelöst wird und dass Hyperhidrose mit Entzündungsprozessen zusammen hängen kann, ist ja ein alter Hut.
Was vielleicht noch interessant ist: Gluten kann ähnliche Reaktionen und Mechnismen in Gang setzen. Ein paar Wochen Gluten aus dem Speiseplan zu eliminieren und zu sehen, ob das was verändert, kann also auch nichts schaden. Momentan experimentiere ich damit, wie viel Milch ich tatsächlich zu mir nehmen kann, ohne zu schwitzen. Die gute Nachricht: Kleine Mengen haben bei mir keine Auswirkungen. Mal ein Joghurt oder ein Glas Milch am Tag ist kein Problem.
2. Dafür sorgen, dass man immer gut gewärmt ist ;)
Ja, ich kann die Fragezeichen in euren Augen sehen und das ist schon etwas gegen die Intuition und "Vernunft", aber für mich ist es ein Erfahrungswert. Seit ich ein eng anliegendes Feinripp-Unterhemd drunter trage, hat sich das Schwitzen am Tag stark verbessert. Gehe ich ohne raus, mit luftiger Kleidung am Oberkörper, habe ich mehr Probleme mit der Schwitzerei. Wichtig ist allerdings, dass die unterste Kleidungsschicht auch wirklich an der Haut anliegt und ein bisschen wärmt. Einfach mal probieren. Gleichzeitig schwitzt man dann nicht sofort für alle sichtbar die Klamotten durch, wenn man dann doch schwitzt. Nimmt einem irgendwie auch ein bisschen die Angst vorm Schwitzen, die auch gerne ein Auslöser ist.
Des weiteren habe ich gemerkt, dass ein kalter Hals und Nacken bei mir zu Schweißausbrüchen führt, speziell im Winter. Früher war das hier ein typisches Szenario für mich: Ich komme aus der Kälte ins Warme, entledige mich meiner warmen Kleidung, aber trotzdem laufen mit 2min später Ströme von Schweiß übers Gesicht. Ich habe gemerkt, dass das VIEL besser wird, wenn ich darauf achte, meinen Hals und Nacken mit einem dicken Schal warm zu halten. Also vielleicht wirklich mal ausprobieren, ob Kälte und luftige Kleidung nicht vielleicht doch euer Feind statt euer Freund sind.
Ich hoffe, dass der eine oder andere durch diesen Post seine Hyperhidrose los wird!
ich leider schon seit meiner Jugend an Hyperhidrose, am schlimmsten ist es am Kopf, im Gesicht, im Nacken und am Rücken. Speziell das "Nachschwitzen" hat mich regelmäßig in den Wahnsinn getrieben - diese regelrechten Sturzbäche NACH der kleinsten körperlicher Aktivität. Dazu der verdammte Nachtschweiß, der dafür sorgte, dass ich jeden Morgen schweißgebadet in klatschnassem Bettzeug aufgewacht bin. Ich habe alles durch, Vagantin, Antitranspirante in allen Variationen, autogenes Training, you name it. Sogar die OP hatte ich langsam in Erwägung gezogen.
Um es kurz zu machen: Aus privaten Gründen habe ich mein Leben komplett umgekrempelt und es inzwischen auch geschafft, meine Hyperhidrose in den Griff zu bekommen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht :woohoo: ! Es ist für mich einfach unglaublich, morgens aufzustehen und das Bett ist staubtrocken!
Ich habe mich entschieden, hier darzulegen, wie ich es geschafft habe, denn ich hätte alles dafür gegeben, das Wissen schon vor ein paar Jahren gehabt zu haben, das ich jetzt habe. Hyperhidrose kann viele Ursachen haben, aber vielleicht kommt der eine oder andere mit meinen Tipps auch zum Erfolg.
1. Milchprodukte, vor allem Käse ein paar Wochen probeweise aus dem Speiseplan eliminieren. Eventuell das selbe mit Gluten probieren.
Bei mir ist der Übeltäter ganz klar Casein, das Milcheiweiß, das in allen Milchprodukten und vor allem in Käse vorkommt. Ich hatte in einem Forum gelesen, dass abends Käse zu essen zu Nachtschweiß führen kann. Also habe ich einfach mal alle Milchprodukte aus meiner Ernährung gestrichen. Es hat ungefähr 3 Wochen gedauert, bis ich eine Verbesserung gemerkt habe. Wenig später war der Nachtschweiß Geschichte und auch das Schwitzen am Tag hatte sich stark verbessert.
Jetzt kommt der Clou: Dass es wirklich ganz spezifisch das Casein ist, habe ich so rausgefunden - ich habe mir vor ein paar Wochen ein Proteinpulver besorgt, dass aus 100% Casein besteht. In der Nacht, nachdem ich das Zeug zum ersten Mal mit Wasser verrührt genommen hatte, habe ich zum ersten Mal seit Monaten wieder heftigen Nachtschweiß gehabt. Ich habe das Casein etwa eine Woche lang eingenommen, jede Nacht geschwitzt wie blöd und tagsüber wurde es auch wieder schlimmer. Als ich das Zeug schließlich abgesetzt habe, hat die Schwitzerei schlagartig wieder aufgehört, wie wenn man einen Schalter umgelegt hätte.
Es besteht bei mir nicht der Hauch eines Zweifels, dass Casein bei mir ein Auslöser für Hyperhidrose ist. Im Internet steht, dass es Menschen gibt, die ein bestimmtes Enzym nicht herstellen können, das für die Verdauung von Casein verantwortlich ist. Wenn dieses dann unverdaut in Darm gelangt, löst es eine Autoimmun-Reaktion aus, da Casein eine Molekularstruktur hat, die dem Immunsystem die Anwesenheit von Viren vorgaukelt. Ich schließe also, dass dadurch eine entzündliche Veränderung im Darm ausgelöst wird und dass Hyperhidrose mit Entzündungsprozessen zusammen hängen kann, ist ja ein alter Hut.
Was vielleicht noch interessant ist: Gluten kann ähnliche Reaktionen und Mechnismen in Gang setzen. Ein paar Wochen Gluten aus dem Speiseplan zu eliminieren und zu sehen, ob das was verändert, kann also auch nichts schaden. Momentan experimentiere ich damit, wie viel Milch ich tatsächlich zu mir nehmen kann, ohne zu schwitzen. Die gute Nachricht: Kleine Mengen haben bei mir keine Auswirkungen. Mal ein Joghurt oder ein Glas Milch am Tag ist kein Problem.
2. Dafür sorgen, dass man immer gut gewärmt ist ;)
Ja, ich kann die Fragezeichen in euren Augen sehen und das ist schon etwas gegen die Intuition und "Vernunft", aber für mich ist es ein Erfahrungswert. Seit ich ein eng anliegendes Feinripp-Unterhemd drunter trage, hat sich das Schwitzen am Tag stark verbessert. Gehe ich ohne raus, mit luftiger Kleidung am Oberkörper, habe ich mehr Probleme mit der Schwitzerei. Wichtig ist allerdings, dass die unterste Kleidungsschicht auch wirklich an der Haut anliegt und ein bisschen wärmt. Einfach mal probieren. Gleichzeitig schwitzt man dann nicht sofort für alle sichtbar die Klamotten durch, wenn man dann doch schwitzt. Nimmt einem irgendwie auch ein bisschen die Angst vorm Schwitzen, die auch gerne ein Auslöser ist.
Des weiteren habe ich gemerkt, dass ein kalter Hals und Nacken bei mir zu Schweißausbrüchen führt, speziell im Winter. Früher war das hier ein typisches Szenario für mich: Ich komme aus der Kälte ins Warme, entledige mich meiner warmen Kleidung, aber trotzdem laufen mit 2min später Ströme von Schweiß übers Gesicht. Ich habe gemerkt, dass das VIEL besser wird, wenn ich darauf achte, meinen Hals und Nacken mit einem dicken Schal warm zu halten. Also vielleicht wirklich mal ausprobieren, ob Kälte und luftige Kleidung nicht vielleicht doch euer Feind statt euer Freund sind.
Ich hoffe, dass der eine oder andere durch diesen Post seine Hyperhidrose los wird!