Ich habe da eine vielleicht etwas abwegige Frage. HH ist bei mir seit mehr als 25 Jahrens am ganzen Körper Teil meines Lebens. Mit entsprechenden Erfahrungen, Ängsten und Unsicherheiten.
Nun hatte ich vor ca. 2 Jahren den Eindruck, ich gerate immer tiefer in eine Depression (ob nun wegen HH oder nicht, ist nicht klar) und hab Hilfe gesucht. Nach einer längeren Suche bin ich auf jemanden gestossen, die auch die Möglichkeit ins Spiel brachte neben HH unter ADS (Aufmerksamkeits-Defizits-Syndrom) zu leiden. Eine Erkrankung oder Störung, die meistens mit Kindern in Zusammenhang gebracht wird.
Erst seit einigen Jahren scheint dieses ADS auch bei Erwachsenen in den Blickwinkel zu rücken. Das "wächst" sich nicht aus (wie HH), wie man früher wohl dachte.
Nachdem diese Vermutung erst vor wenigen Tagen zu einer Diagnose geführt hat, bin ich nun auf der Suche nach Indizien für eine eventuelle Verbindung zwischen HH und ADS. Insbesondere, da ADS oftmals medikamentös behandelbar ist.
Vielleicht ein Hirngespinst, aber ich hab leider allzu oft die Erfahrung gemacht (Sorry liebe Mediziner/innen, die hier mitlesen), das Ärzte nicht immer "querdenken".
Deshalb würde mich interessieren, ob hier jemand mit HH und ADS in Kombination Erfahrungen hat.
Klingt alles vielleicht ein wenig nach Hypochonder, aber glaubt mir ich lache gern.
Gruß
Andy
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hallo andy!
ich würde dich keinesfalls als hypochonder bezeichen,sondern finde deinen gesichtspunkt sehr interessant.
könntest du vielleicht kurz beschreiben wie sich dieses ADS bei dir auswirkt, bzw. wie deine verhalten dadurch beeinflusst ist, damit ich mir darunter genaueres vorsttellen kann? wenn es dir allerdings zu persönlich wird, musst du das natürlich nicht.
LG morgaini
Also, wenn jemand so höflich und vorsichtig fragt, werde ich natürlich antworten.
Vielleicht nochmals zur Einordnung. Das mit meiner Hyperhydrosis steht derzeit nicht in irgendeinem bekannten Zusammenhang mit der ADS Geschichte. Den suche ich noch. Falls überhaupt vorhanden.
Seitdem ich einiges über ADS gelesen und gehört hab, kann ich viel von meinem Verhalten einigermassen einordnen.
Typische Symptome, die sich bei mir durchaus wiederfinden sind:
- Ständige innere Unruhe
- Abschweifende Gedanken
- Impulsive (teilweise gefährliche) Handlungen
- Übles Selbstwertgefühl (kennen viele HH Betroffene bestimmt auch)
- Bei manchen mit Hyperaktivität verbunden, bei anderen mit Hypoaktivität (Bei mir eher das zweite; meistens völlig lustlos)
- Kleinigkeiten zu erledigen erfordern unglaubliche Kräfte
Als wenn das nicht schon genug wäre treten bei ADS häufig auch noch begleitende Störungen wie Depressionen, Angstzustände und manchmal Zwangsverhalten auf.
Typisch sind auch bestimmte Lebensläufe. Bei mir zum Beispiel elf Jobs, sieben Wohnungen und fünf Städte in knapp zehn Jahren (immer getrieben).
So, jetzt hoffe ich nur noch, ich habe niemandem die Laune verdorben. Wie gesagt, ich schaue nur ob es einen Zusammenhang zwischen meiner HH (generalis) und eventuell dem ADS gibt. Das mit dem Schwitzen ist, so finde ich schon übel genug.
Ich träume davon, irgendwann mal eine Party mitten im heissen Sommer mit anderen HH Leuten zu feiern und mich dann nicht schamvoll in der Ecke rumzudrücken. Weils allen so geht. Andere teilen ihre Modelleisenbahn Begeisterung; warum nicht mal Schwitzen als gemeinsames Hobby?
In dem Sinne. Locker bleiben. Auch wenn es schwerfällt.
Hallo Andy,
ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Krankheiten in einem Zusammenhang stehen können. Viele der HHbetroffenen erwähnen die Symptome, die du oben anführst. Vielleicht nicht so extrem, wie du darunter leidest, aber vom Prinzip her ähnlich. Würde ich weiter verfolgen, ich denke du bist da auf einem guten Weg.
Viel Glück
Ulrike
Ich hab dieses Forum eigentlich mehr zufällig entdeckt und bin bin angetan von dem Umgangston, der hier gepflegt wird.
Bibi:
>>Außerdem hat ADS ja auch etwas mit den Nerven zu tun, die falsche Signale >>oder gar keine bekommen (war das so richtig?).
Bin kein Experte, aber soweit ich das bisher verstanden hab, hat ADS was mit der Verarbeitung des Botenstoffes Dopamin im Gehirn zu tun.
>> Er hat gelernt, damit umzugehen und übt einen körperlich schweren Job aus, >> denn lange am Schreibtisch sitzen, das geht nicht. Dadurch ist der Körper am >>Abend ausgelaugt und seine ADS weniger stark. Auch hilft ihm Kiffen.
Das mit dem körperlichen Job ist bei mir (vielleicht leider) nicht der Fall. Hab mich früh mit Computern beschäftigt und das zu meinem Job gemacht. Leider am Schreibtisch.
Aber das mit dem Kiffen hab ich auch schon bemerkt. Find ich ab und an mal ganz erholsam und entspannend. Ist mir als (Dauer-)Lösungsansatz aber ein wenig zu heikel.
Ich werd die Sache in jedem Falle weiterverfolgen und meine Erfahrungen hier ausbreiten.
Nochmals danke für eure Antworten. Weiss es wirklich zu schätzen.
Hab langsam ein bisschen schlechtes Gewissen, weil ich hier im Forum über eine ganz andere Geschichte als meine HH schreibe.
Möchte dir aber trotzdem kurz meinen bisherigen Kenntnisstand wiedergeben.
Da die Diagnose bezüglich ADS bei mir auch noch nicht sehr alt ist (gerade mal 3 Wochen) und die betreuende Ärztin mit mir nach geeigneten Wegen für eine Behandlung sucht, kann ich dir nur die mir bekannten Informationen aufzeigen und leider nicht über eigene Erfahrungen bei der Therapie berichten.
Wichtig, ist, wie bei HH auch, sich erstmal ein Bild über die Symptomatik zu machen. ADS ist in der Diagnose leider nicht so scharf eingrenzbar wie ein Beinbruch. Deshalb hier zwei Links, unter denen ich einiges erfahren hab.
http://www.adhs.ch
http://www.hypies.de
Die zweite Seite ist zwar recht chaotisch organisiert (vielleicht schon ein Test?). Es finden sich mit ein wenig Klicken und Geduld aber interessante Dinge dort.
Einige Büch hab ich mir auch noch gekauft. Empfehlen kann ich "ADHS im Erwachsenenalter; J.Krause, K.-H. Krause".
Dort gibt es auch Hinweise zu möglichen Therapien; sowohl verhaltensorientierter Art, als auch medikamentös.
Solltest du Indizien finden, daß du davon betroffen sein könntest, kann ich
dir nur den eindringlichen Rat geben (soll nicht überheblich sein; hab schlechte Erfahrungen) intensiv nach einem Spezialisten für ADS bei Erwachsenen zu suchen. Das ist wohl mit der schwierigste Teil. Selbst gestandene Psychologen und Ärzte verneinen die Existenz dieser Störung oder haben noch nie etwas davon gehört. Ich habe Hilfe an der Uni-Klinik in Düsseldorf gefunden. Die haben dort eine spezielle Sprechstunde für ADS im Erwachsenenalter.
Eine fundierte Diagnose ist in meinen Augen äusserst wichtig, weil gerade bei der Unschärfe der Symptomatik sonst etwas falsches dabei rauskommt.
Und dann rennt man eventuell über Jahre in die falsche Richtung, wie ich mit meinen Depressionen die mittlerweile als Begleiterkrankung zu ADS eingeordnet werden.
Hoffe, du kannst mit meinem Geschreibsel etwas anfangen.
So, nun bin ich zwar immer noch nicht schlauer ob meine HH irgendwas damit zu tun hat. Aber das warme Wetter der letzten Tage hat mich wieder daran erinnert, daß da ja noch was war.